Täglich meine Gedanken niederzuschreiben ist mir noch nie gelungen – nicht einmal als Kind habe ich ein Tagebuch geführt. Allerdings freue ich mich immer etwas von meinem „früheren Ich“ zu lesen, wenn ich auf alte Hefter etc beim Umräumen stosse. Es ist interessant einen Einblick in die Gedankenwelt „von damals“ zu bekommen und man schmunzelt oft über die Ansichten und Träume und wenn ich ehrlich bin, vergessen ich dann schon öfters mal die Zeit. 

Ich kann mich erinnern, dass ich in dem Sommer 1994 als Pegasus zu Welt gekommen ist, im Urlaub am Strand ein A4 Heft verziert habe und ich war/bin recht gut im Zeichnen und ich erinnere mich noch gut an die gelungene Vorderseite des Heftes mit meinen Ideen und Plänen. Es war auf jeden Fall bunt. In dem Heft habe ich dann alle meine Tätigkeiten in den folgenden Jahren (2 dürften es gewesen sein) notiert. Mit Datum und Tätigkeit mit meinem Pferd. 

Mit 12 Jahren habe ich also mit dem Zweck meine Fortschritte mit meinem Pferd zu dokumentieren, einen Journal betrieben. Kein Tagebuch für meine Gedanken, aber etwas das ich mit meinem langersehnten (was ich schon lange wenn man erst 12 Jahre alt ist) Traum teilen und für die Ewigkeit behalten wollte. 

9 Umzüge und 28 Jahre später würde ich viel dafür geben, dieses Heft in meinen Händen zu halten und darin zu blättern – aber ich vermute es ging verloren. Vielleicht ist es aber auch noch irgendwo. Da mein letzter Umzug noch nicht ganz abgeschlossen ist, zum Unglück meiner Familie :), besteht also die geringe Chance, dass ich Euch mit einem Foto von dem Bild, das ich beschrieben habe – belohne. 

Zu Beginn reichten meine Einträge von verschiedenen Ereignissen (Hufschmied/Tierarzt – ein großer Augenblick war die Kastration von Pegasus) über Spaziergänge (Länge und Dauer) und Anschaffungen. Einfach alles wurde aufgeschrieben. Die Spaziergänge und später Ausritte enthielten die Strecke (Bezeichnung des Weges/der Gegend) und die Dauer. Es gab ja noch keine digitalen Wegemesser. 

Heute bin ich eigentlich schon überrascht über diese Akribie. Als es dann digital weiterging, wurden an statt den Stunden, die Entfernung aufgeschrieben. Noch heute hängt in unserem Stall ein Familienkalender und meine Nicht führt die Tradition fort, dass jeder außerhalb vom Stall gegangene KM notiert wird. So hat man auf einem Blick schon ein gutes Stück Information und Statistik. Mehr denn je geht es dabei über Gesunderhaltung und Bewegung!

Wenn es zum Pferdetraining kommt und zur persönlichen Weiterentwicklung ist es genauso. Ich notiere nach den Sessions was gemacht wurde, wie gut es funktioniert hat (von 1 – 10) und halte so auf einem Fortschritt-Blatt fest, wo das Pferd steht. So kann nichts verloren gehen. Auch wenn man mal Verletzungsbedingt ausgefallen ist (und davon kann ich ein Lied singen), weiß man immer was davor gewesen ist. 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten dazu, gestalterisch oder tabellarisch, wählt eine für Euch passende Version, die Euch gefällt und hält es übersichtlich. Wenn es keine Doktorarbeit ist, fällt es weniger schwer es wirklich immer auszufüllen. Falls Ihr Mitglied in Lindas Netzwerk seid oder bei mir auf Patreon, findet Ihr passende Dokumente zum herunterladen dort!

Ihr seht es gibt also verschiedenste Gründe die für eine Logbuch sprechen, jedoch sind in meinen Augen die Wichtigsten: Motivation, Nachvollziehbarkeit, Regelmäßigkeit und Dokumentationen Eures Fortschritts und eine Art Plan und Weg zum eigenem Ziel!